Wohin mit den Wassermassen?
Amtsblattbeitrag vom 15. Juli 2021
Die Regenmassen bei den Unwettern im Juni haben Stuttgarts Abwassersystem überfordert, es gab vielerorts Überschwemmungen. Der Klimawandel begünstigt Wetterextreme, Dürrezeiten wechseln sich ab mit Starkregen und Sturm. Wie können wir die Stadt am besten darauf vorbereiten? Im Idealfall saugen Böden das Regenwasser auf wie ein Schwamm. Danach kann das Wasser wieder verdunsten, was die Luft abkühlt. Doch wenn die Böden bebaut oder asphaltiert sind, nehmen sie kein Wasser auf. Es fließt dann direkt in die Kanalisation und überlastet sie. In unserer eng besiedelten Stadt gibt es zudem kaum Überflutungsflächen, die Wasser aufnehmen können.
Damit wir für die Folgen des Klimawandels gewappnet sind, muss die Stadtplanung vorsorgen. Das Konzept der Schwammstadt wird schon in Wien, Kopenhagen und Zürich erfolgreich umgesetzt, wovon wir lernen können. Dazu braucht es versickerungsfähige statt versiegelte Flächen, begrünte Dächer, Regenrückhaltebecken wie beim Wasserspiel an der Stadtbibliothek. Bei der Planung neuer Grünflächen sollte die Überflutung mit eingeplant werden. Bäume sind besonders gut für die Stadt: Sie spenden nicht nur Schatten und verbessern die Luft, sie verdunsten über die Blätter besonders gut Wasser und verbessern auch das Mikroklima.
Die Folgen des Klimawandels machen vor Stuttgart nicht halt, deshalb müssen wir heute dafür planen, dass die Stadt von morgen grüner wird.