Wofür wir stehen

In der Fraktionsgemeinschaft PULS haben sich die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Wählervereinigungen Die Stadtisten, Junge Liste Stuttgart, Die Partei Die PARTEI und der KLIMALISTE0711 zusammengeschlossen. Uns eint der Wunsch nach einer lebenswerteren Stadt für alle – einer Stadt, die nach den Grundsätzen ökologischer und sozialer Gerechtigkeit sowie nach Chancen- und Generationengerechtigkeit ausgerichtet ist. Rassismus, Diskriminierung, Sexismus und andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit haben bei uns hingegen keinen Platz.

Klima und Arten schützen – ökologische Gerechtigkeit

Der Schutz und Erhalt unser aller Lebensgrundlage sowie einer biologischen Vielfalt muss in sämtlichen politischen Entscheidungen hohe, wenn nicht höchste Priorität genießen. Denn nur wenn wir es schaffen, diese Grundlage zu erhalten, spielen andere Themen langfristig überhaupt eine Rolle. Konsens muss daher aus unserer Sicht über Fraktionsgrenzen hinweg sein, dass der Klimaschutz zur Selbstverständlichkeit wird und wir in der nahen Zukunft viele notwendige Entscheidungen zeitnah zur Umsetzung bringen. Wir stehen in diesem Zusammenhang für eine Abkehr von rein kostenorientierten- hin zu nachhaltigen Lösungen. Die Gesundheit aller Stuttgarter_innen, auch die künftiger Generationen, hat für uns Vorrang. Wir brauchen für Stuttgart klimaneutrale bzw. klimaangepasste Antworten: Vom Bauen und von der Mobilität bis hin zur Wirtschaft. Dabei möchten wir uns dafür einsetzen, dass Arten- und Klimaschutz von allen getragen wird – weil wir nur mit der gesamten Breite der Stadtgesellschaft rechtzeitig einen positiven Effekt erreichen können. Dabei ist uns bewusst, dass Nachhaltigkeit ihren Preis hat und finanziell sozialverträglich für die Einzelnen gestaltet werden muss.  Dieser großen Herausforderung müssen wir uns stellen.

Verbesserungen für alle Bürger_innen vorantreiben – Soziale Gerechtigkeit, Generationengerechtigkeit und Vielfalt

Wer davon spricht, dass die Menschen in Stuttgart im Durchschnitt gut verdienen, vergisst nur allzu leicht, dass es trotzdem viele gibt, die unter Existenzängsten leiden, weil ihr Geld vorne und hinten nicht ausreicht. Wer davon spricht, dass es für benachteiligte oder unterrepräsentierte Gruppen genügend Angebote gibt, vergisst nur allzu leicht, dass diese Angebote oftmals mit Hürden oder Stigmatisierung verbunden sein können. Wer davon spricht, dass doch jeder überall willkommen ist, vergisst nur allzu leicht, dass Ausgrenzung oder gar Bedrohung und Gewalt gegen Minderheiten auch in Stutgart keine Ausnahmeerscheinung sind.

Wir sehen die Vielfalt der Gesellschaft als Stärke und großes Potenzial. Wir möchten zusammenbringen statt zu trennen, Austausch und Aufeinandertreffen ermöglichen. In diesem Zusammenhang wird Stuttgart auch immer wieder Reibung und Spannungsfelder aushalten müssen. Wir machen uns für Prozesse stark, die den Betroffenen Gehör verschaffen und ihre individuellen Bedürfnisse mit einbeziehen. Wir wollen auch diejenigen vertreten, die aus unserer Sicht im Gemeinderat bisher zu wenig berücksichtigt werden. Dazu gehören auch junge Menschen in unserer Stadt und Menschen aus sozial benachteiligten Gesellschaftsgruppen, die einer Minderheit angehören oder mit Einschränkungen leben müssen.

Gerechtigkeit bedeutet für uns auch eine faire Verteilung. Wir wollen hin zu Lösungen, von denen eine breite Bevölkerungsschicht profitieren kann anstelle von Vorzeigeprojekten mit begrenzter Wirkung.

Engagement unterstützen – Wertschätzung

Von Foodsharing bis Urban Gardening, von Leihoma bis Fußballtrainer, von denjenigen, die sich in Beteiligungen einbringen bis hin zu denjenigen, die selbst Potenziale in der Stadt entdecken und mit viel Herzblut darauf aufmerksam machen: Viele Menschen setzen sich für Stuttgart auf unterschiedliche Weise ein, begreifen ihr Engagement aber nicht als politisches Handeln. Dabei gilt: Wer sich einbringt, prägt die Stadt. Diesen Akteuren und ihrer Arbeit möchten wir Wertschätzung entgegenbringen, sie fördern und Rahmenbedingungen schaffen, die es leichter machen, sich zu engagieren. Denn wer sich für seine Stadt einbringt, entwickelt ein anderes Verhältnis und Bewusstsein für sein Umfeld: Ein Gefühl von Verantwortung und Zugehörigkeit.

Thematische Schwerpunkte

Für eine zukunftsfähige Stadt halten wir Themen wie Bildung und Soziales, Jugend, Sport, Kultur und nicht zuletzt das Klima mit einer Wende im Bereich Infrastruktur, Energie, Stadtentwicklung und Wirtschaft für unabdingbar.

Konkrete Themen sind für uns leistbarer Wohnraum, ein funktionierender und für alle nutzbarer ÖPNV und andere alternative Mobilitätsangebote, klimaangepasste Lösungen im Bereich Bauen, ein vielseitig nutzbarer öffentlicher Raum, Freizeit- und Kulturangebote für alle, Spielraum für Experimente und neue Wege. Ausprobieren zählt, Scheitern ist okay.

Unsere Arbeit im Gemeinderat

Im Selbstverständnis unserer Arbeit sind uns Fairness und Wertschätzung oberste Anliegen. Für gute Ideen setzen wir auf Zusammenarbeit über Fraktionsgrenzen hinweg.

Wir möchten uns in Prozesse konstruktiv-pragmatisch einbringen, dabei immer wieder kritisch hinterfragen. Unseren Vorteil sehen wir darin, dass wir überwiegend aus Vertretern kommunalpolitischer Wählervereinigungen bestehen und uns frei von Zwängen durch Parteibücher und Kreis-, Landes- oder gar Bundesverbände einbringen können.