Wird der Klimawandel jetzt „wirtschaftlich” ?
Amtsblattbeitrag vom 30. Januar 2020
Eine der weltweit mächtigsten Investmentfirmen, das US-Unternehmen Blackrock, die nicht minder einflussreichen Unternehmensberater von McKinsey und die aktuelle Studie im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums in Davos – sie alle haben eines gemeinsam: Sie mahnen deutlich an, die Risiken des Klimawandels in wirtschaftliches Handeln einzubeziehen. Diese Aussagen sind sicher kritisch zu bewerten und wir sollten nicht nur Worte, sondern das wirkliche Handeln dieser Schwergewichte beobachten. Der Aufruf ist aber tatsächlich neu. Und er macht Hoffnung. Wenn die weltweite Unternehmenselite, die Märkte und allem voran die Finanzmärkte inzwischen die Risiken der Erderwärmung als ernsthaften Faktor prognostizieren, hat das enormen Einfluss. Die Einpreisung des Klimawandels in wirtschaftliches Handeln bedeutet nämlich auch hier vor allem eines: Existenzsicherung. Ganz nüchtern ist dies natürlich immer noch durch ökonomisches, gewinnorientiertes Denken geprägt. Aber vielleicht ist es auch mehr als das. Ein Zeichen für eine Veränderung. In Zahlen und Fakten – wirtschaftswissenschaftlich. Doch was macht das mit uns als Gesellschaft? Überwiegen die Sorgen vor diesen Veränderungen oder die Hoffnung sie zu überwinden? Denn derlei gigantische Entwicklungen können durchaus Angst machen, und das finden wir verständlich. Uns geht es genauso. Aber darüber müssen wir bereit sein zu sprechen. Alle gemeinsam.