Wir müssen über die Schleyerhalle reden
Stuttgart, wir müssen reden. Wir müssen über die Schleyerhalle reden, wie wir über die Oper geredet haben. Ausführlich, abwägend – und vor allem öffentlich. Mehr als eine halbe Milliarde Euro wird uns die Oper samt Interimsstandort als Stadt kosten. Das mussten wir sowohl im Gemeinderat als auch in der Stadtgesellschaft mit der gebotenen Ernsthaftigkeit aushandeln. Warum sollte das bei der Schleyerhalle anders sein? Über 600 Millionen Euro würden uns ein Abriss und Neubau der Arena zu stehen kommen, ganz zu schweigen von den immensen Folgen für unsere Klimabilanz. Eine Entscheidung für die Arena 3.0 wäre mit Blick auf unserer Klimaneutralitätsziel bis 2035 eine schwere Hypothek – und auch eine Entscheidung gegen viele andere Herzensprojekte. Seit der Machbarkeitsstudie Ende Juni hätte es Zeit für eine Vorlage gegeben, über die in den entsprechenden Gremien und der Öffentlichkeit zu diskutieren gewesen wäre. Ein Projekt dieser Größenordnung darf ohne diese demokratisch notwendigen Zwischenschritte keinen Weg in den Doppelhaushalt finden. Wir werden darüber reden müssen, ob wir ein solches Vorhaben angesichts unserer Klimaziele und schwierigen Haushaltslage als Stadt verantworten können. Und wir werden über Alternativen reden müssen. Für PULS ist die – sicher notwendige – Sanierung im Bestand einer Arena 3.0 eindeutig vorzuziehen. Vor einer Entscheidung müssen aber erst alle Optionen auf den Tisch. Das wird Zeit brauchen – und bei so manchem Geduld. So ist das eben in einer Demokratie.