Über die Stuttgarter Integrationspolitik

Amtsblattbeitrag vom 15. Juni 2020

Der Mord an George Floyd ist weltweit Anlass für Demonstrationen unter dem Motto „Black lives matter”. Auch in Stuttgart nehmen viele Menschen daran teil, um sich gegen Rassismus und für Einheit – unabhängig von der Hautfarbe oder dem ethnischen Hintergrund – einzusetzen. Die Stuttgarter Integrationspolitik – deren erfolgreiche Geschichte schon unter Oberbürgermeister Rommel begann – ist eine gute Basis für uns, die wir in einer Stadt mit Menschen 190 verschiedener Nationalitäten leben. 2001 hat die Stadt Stuttgart mit dem „Bündnis für Integration” als erste deutsche Stadt ein Gesamtkonzept für Integration und Teilhabe von Zuwanderer_innen entwickelt. 2014 hat die Landeshauptstadt das Welcome Center eröffnet, das mehr als nur symbolisch für unsere Willkommenskultur steht. Anfang 2020, nach den Morden von Hanau, haben sich sieben von acht Fraktionen im Gemeinderat für eine vielfältige und freiheitliche Gesellschaft ausgesprochen und damit bekräftigt, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in unserer Stadt keinen Raum finden darf. Trotz dieser Bemühungen gibt es viel zu tun – denn gerade der strukturelle Rassismus ist nach wie vor im Alltag unserer Gesellschaft verankert. Wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass schon unsere Kinder darin gestärkt werden, alle Menschen gleichwertig zu betrachten und auch in Stuttgart niemand Angst vor Ausgrenzung und ungleicher Behandlung haben muss.