Tübingen macht’s vor – Verpackungssteuer in Stuttgart

Ob am Marienplatz, im Schlosspark oder beim Feuersee: Überall dort, wo die Menschen derzeit das schöne Wetter genießen, bleiben später Berge aus Pizza-Kartons und To-Go-Bechern zurück. Pro Jahr werden 5,8 Milliarden Getränkebecher und 4,3 Milliarden Essensboxen nach nur einmaligem Gebrauch weggeworfen – und zwar allein in Deutschland! Das ist nicht nur eine gewaltige Ressourcenverschwendung, sondern führt durch achtlos zurückgelassenen Müll auch zu einer Belastung für die Natur sowie erheblichen Beseitigungskosten für Kommunen. Kein Wunder, dass die Deutsche Umwelthilfe Städte und Gemeinden dazu auffordert, dem „Tübinger Erfolgsmodell“ zu folgen und Steuern für Einwegverpackungen zu erheben. Jetzt hat das Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichts den Weg dafür freigemacht. Wir haben deshalb beantragt, uns als Stadt Stuttgart diesem guten Beispiel anzuschließen. Wir versprechen uns davon gleich mehrere positive Aspekte: Neben Mehreinnahmen, die uns als Stadt für die Müllbeseitigung zur Verfügung stehen, setzen wir darüber hinaus klare Anreize für eine langfristige Reduzierung von Einwegverpackungen. Nirgends in Deutschland bieten so viele Restaurants und Cafés Mehrweggeschirr an wie in Tübingen – mit stark wachsender Akzeptanz bei den Bürger*innen. Eine solche Lenkungswirkung erhoffen wir uns auch für Stuttgart! Es wäre ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur zirkulären Stadt mit einer nachhaltigen und konsequenten Kreislaufwirtschaft, den wir als PULS unbedingt einschlagen wollen.