Sozialticket – Echte Hilfe statt Wahlkampfrhetorik
Eine gute Nachricht für bis zu 112.000 Stuttgarter*innen: Für monatlich 24,50 Euro können Bonuscard-Berechtigte ab Mai im gesamten VVS-Gebiet den Nahverkehr nutzen. Im zweiten Schritt soll 2024 das D-Ticket als Abo zum halben Preis mit bundesweiter Gültigkeit folgen. Ein „sozialpolitischer Wumms”, wie es PULS-Stadtrat Christoph Ozasek nannte. Angesichts des wachsenden Armutsrisikos durch Inflation, steigende Mietpreise und den anhaltenden Energiepreisschock hat der Ratsbeschluss auf Initiative von PULS und CDU Signalwirkung. Das neue Sozialticket ist als freiwillige Leistung der Daseinsvorsorge besonders für Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Krisengebieten eine Brücke in den regionalen Wohnungs- und Arbeitsmarkt. Darüber hinaus ist es ein Beitrag zur sozialen Teilhabe sowie als Anreiz für umweltfreundliche Mobilität auch ein Baustein für Klimagerechtigkeit. Wir danken den Partnern von VVS und SSB sowie dem Sozialamt und der Kämmerei für ihr engagiertes Mitwirken. Irritiert haben uns daher die Enthaltungen und öffentlichkeitswirksamen Äußerungen unserer Kolleg*innen der FrAKTION, die selbst bei einer Preissenkung von 35 Prozent und der Ausweitung auf das ganze VVS-Gebiet noch soziale Ungerechtigkeit wittern und einen Nulltarif fordern. Dieser hätte den Haushalt mit jährlich bis zu 60 Millionen Euro belastet, das fünffache der jetzigen Maßnahme. Empörungsmanagement und unrealistische Maximalforderungen helfen vielleicht dem eigenen Image – den Menschen in Stuttgart helfen sie nicht.