Rilling als Chance für die Neckarvorstadt
Das bevorstehende Ende der Sektkellerei Rilling nach 135 Jahren ist eine traurige Nachricht. Zugleich birgt das freiwerdende Areal nun eine große Chance zur aktiven Stadtgestaltung in Stuttgart. Mit seiner Lage am Neckarufer sowie zwischen der Altstadt von Bad Cannstatt und der Neckarvorstadt könnte es zu einem maßgeblichen Baustein für die Stadt am Fluss werden und darüber hinaus die beiden Stadtteile miteinander vernetzen. Entsprechend groß ist das Risiko, dass ein Areal mit so viel Potential zum Spielball von Investoren werden könnte. Darum haben wir beantragt, dass die Stadt – etwa durch ein Vorkaufsrecht – zum einen ihre eigene Gestaltungsmöglichkeiten des Rilling-Areals ausloten, zum anderen aber auch städtebauliche, freiräumliche und architektonische Ziele sowie Ziele für soziale und gemeinschaftsbildende Nutzungen festgelegen soll. Als Teil des Landessanierungsprogramms ist das Areal an grundlegende Zielsetzungen gebunden, die den Rahmen für dessen zukünftige Ausgestaltung bilden müssen. Bedarfe gibt es viele: So gibt es in der Neckarvorstadt etwa keine öffentlichen Plätze mit Aufenthaltsqualität oder Orte für Veranstaltungen. Auch sollte eine – zum Beispiel kulturelle ¬– Zwischennutzung in Betracht gezogen werden, um den Zeitraum bis zur weiteren Entwicklung zu überbrücken. Die Möglichkeit, an dieser Stelle aktive Stadtentwicklung betreiben zu können, wäre Gold wert. Wir wollen deshalb ausloten, inwiefern die Stadt hier in die Gestaltungshoheit kommen kann.