PULS unterstützt Abriss-Moratorium
Der Gemeinderatsbeschluss zur Klimaneutralität zwingt die Stadt in allen Bereichen zum Umdenken. Das gilt auch in der Frage, wie nachhaltig wir mit vorhandener Bausubstanz umgehen. Gerade hat der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten in einem offenen Brief ein Abriss-Moratorium gefordert: Angesichts des Verfehlens unserer Klimaziele, der Energiekrise und unzähligen Tonnen an Bau- und Abbruchmaterial sei nicht der Erhalt von Gebäudestrukturen erklärungsbedürftig, sondern ihr Abriss. Auch PULS setzt sich für den Erhalt, die Sanierung und Umnutzung vom Gebäudebestand in Stuttgart ein. Anstelle von Abriss und Neubau gilt es, gespeicherte graue Energie zu bewahren, energieintensive und klimaschädliche Ressourcen einzusparen und versteckte Potenziale im Bestand auszuschöpfen. Die Zukunft liegt in der Kreislaufökonomie. Auf Initiative von PULS hat sie der Rat als strategisches Projekt beschlossen. Bei den Verhandlungen zur Klimaneutralität forderte PULS die Berücksichtigung von Scope-3-Emissionen sowie ein definiertes CO2-Restbudget für Stuttgart. Ein Fehler wie der bevorstehende Abriss des Kaufhofs in Bad Cannstatt darf sich nicht wiederholen. Die Frage nach dem Erhalt von Bausubstanz stellt sich für uns daher nicht nur dort, wo die Zukunft noch auszuhandeln ist wie beim Züblin-Parkhaus oder der Rosenstein-Eisenbahnbrücke. Wir erwarten auch, dass vor dem Hintergrund dieses fachlichen Appells Haushaltsbeschlüsse wie etwa zum Ersatz der Schleyerhalle noch einmal überdacht werden.