Paradigmenwechsel beim Bauen und Wohnen

Die Diskussion über zusätzlichen Wohnungsbau im Rosensteinquartier zeigt, dass manche noch nicht verstanden haben, warum wir angesichts des Klimawandels einen Paradigmenwechsel beim Bauen brauchen. Der Bausektor ist für ca. 40% der CO2-Emissionen verantwortlich. Auch müssen wir Resilienz herstellen und schon heute für kommende Generationen planen. Der Rosenstein-Rahmenplan, wie er von asp und der Verwaltung ausgestaltet ist, impliziert die klimatologischen Auswirkungen auf den ganzen Kessel und ist daher gut und robust. Wenn wir in Stuttgart bauen, muss das in Zukunft gemeinwohlorientiert sein: maßvoll, qualitativ und – mit Blick auf vernünftige und recycelte Materialien – ganzheitlich. Auch müssen wir Wohnungsgrößen reduzieren und neue inklusive Wohnformen samt Quartiersmanagement schaffen. Für einen Paradigmenwechsel müssen wir zudem den Fokus auf Nachverdichtung im Bestand legen und Leerstände konsequenter umwidmen – auch um der Verödung in Einkaufsstraßen entgegenzuwirken. Ebenso lässt sich zusätzlicher Wohnraum durch die Teilung bestehender Wohneinheiten schaffen. In jedem Fall müssen wir als Stadt selbst noch aktiver werden – besonders beim Abbau der Notfallkartei mit derzeit 4.500 Haushalten. Das vorläufige Aus für die 800 Wohnungen der EnBW in Stöckach beweist zudem abermals, dass wir mehr Flächenbebauungen in die eigenen Hände bringen und die Abhängigkeit von Investoren verringern müssen. Gut also, dass wir die SWSG mit zusätzlichen 200 Millionen Euro ausgerüstet haben.