Opferschutz und psychosoziale Beratung für kriegsgeflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine
Zuletzt war in den Medien viel von feministischer Außenpolitik die Rede – und das ist mit Blick auf die schrecklichen Verbrechen in der Ukraine alles andere als eine ideologische Frage. Immer wieder wird von sexueller Gewalt gegenüber Frauen und Kindern als systematischer Kriegswaffe berichtet. Gleichwohl betrifft diese Frage auch unsere Kommunalpolitik: Menschen, die ein derartiges Trauma erlebt haben, sind besonders schutzbedürftig und dringend auf niedrigschwellige psychosoziale Hilfen angewiesen. Wenn sie in der Landeshauptstadt Stuttgart Zuflucht finden, müssen wir dieser großen Verantwortung gerecht werden – und da reicht es nicht, sich bloß auf bestehende Strukturen zu verlassen. Derzeit wird auf den Informationsseiten der Stadt sexuelle Gewalt gegen Geflüchtete nicht thematisiert und lediglich auf allgemeine Hilsangebote verwiesen. Wir haben deshalb mit einem Fragenkatalog bei der Verwaltung beantragt, über die Konzeption des Opferschutzes und der psychosozialen Beratung für kriegsgeflüchtete Frauen und Kinder, die sexuelle Gewalt erlebt haben, zu berichten. Es ist wichtig, diesen Menschen gezielt niedrigschwellige Hilfsangebote ohne Sprachbarrieren sowie besondere Schutz- und Begegnungsräume zu ermöglichen und ihnen geschulte und entsprechend sensibilisierte Erstberater*innen an die Seite zu stellen, die gut mit den psychosozialen Regeldiensten vernetzt sind. Und wer sich hier und heute am Weltfrauentag aus ideogischem Reflex an einem Begriff wie feministischer Außenpolitik stößt: Wir könnten auch einfach von Menschlichkeit sprechen.
Hier lest ihr unseren Antrag