Mehr Gestaltungsmöglichkeiten für Stuttgart
Amtsblattbeitrag vom 10. Februar 2022
Die „Bedeutung des Wirtschaftsstandortes“ sei gefährdet, wenn Stuttgart den Kurs in Richtung Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit einschlüge, so OB Nopper. Ein Blick in andere Metropolen Europas, die diesen Schritt gegangen sind, zeigt ein ganz anderes Bild. In Brüssel halbierte beispielsweise diese Maßnahme die Zahl der Verkehrstoten, ohne die Fahrtzeiten einzelner zu verlängern, da der Verkehr nun flüssiger fließt. Stuttgart wird sich, wie vom Gemeinderat beschlossen, der “Städteinitiative Tempo 30” anschließen, die sich für mehr kommunale Gestaltungsmöglichkeiten einsetzt, die Geschwindigkeit auf ihren Straßen einzuschränken.
“Wir wollen eine Stadt, in der öffentlicher Raum mit Leben gefüllt wird, nicht mit Verkehrslärm. Eine Stadt in der Eltern ihre Kinder ohne Begleitung Fahrrad fahren lassen können, ohne Angst um deren Sicherheit haben zu müssen”, so PULS-Stadtrat Christoph Ozasek. Uns geht es nicht darum, flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Wir wollen die Stadt dazu ermächtigen, eine neue Planungsphilosophie zu entwickeln, die uns langfristig den notwendigen Schritt vom Irrweg der Autogerechten Stadt hin zu einer Stadt nach menschlichem Maß ermöglicht. Deshalb wollen wir uns an anderen europäischen Städten orientieren, die diesen Schritt schon erfolgreich gehen. Seien es die Superblocks von Barcelona oder das Konzept der “Healthy Streets” Londons. Lebendige Quartiere mit hoher Wohnumfeldqualität machen Städte attraktiv und dienen somit unserer Bedeutung als Wirtschaftsstandort.