Keine Villa-Wünsch-Dir-Was

Von „Occupy Villa Berg“ bis hierhin war es ein weiter Weg – nun sind wir bei der Planung ein Stück zu weit gegangen. Das haben wir uns im Gemeinderat auch selbst zuzuschreiben. Damit müssen wir jetzt umgehen. Denn so lobenswert es ist, wie ernst die Wünsche aus dem Beteiligungsprozess beim vorgelegten Nutzungskonzept genommen wurden: Sie sprengen leider den Rahmen des Verantwortbaren. Das gewünschte Raumprogramm ist für den Bestand der Villa Berg deutlich zu groß. Sowohl aus klimarelevanten als auch aus architektonischen Gründen sollten wir weder eine „zweite Villa“ bauen noch den Raumbedarf einfach in den Untergrund verlagern. Wir müssen die baulichen Entwürfe im Sinne einer verantwortungsvollen Weiterentwicklung kritisch hinterfragen und dabei gemeinsam festlegen, was nötig, aber eben auch möglich ist. Was sind die Must-haves für ein tragbares Konzept, auf was könnte man notgedrungen verzichten? Büros könnten zum Beispiel in Ortsnähe ausgelagert, Proberäume stattdessen vielleicht auch in einem möglichen Rilling-Areal realisiert werden. Der denkmalgeschützte Sendesaal gehört klar zum Kern der Villa Berg, aber gilt das auch für den kleinen Veranstaltungsraum? Wir sind zuversichtlich, dass wir in einem kooperativen Prozess zu guten, tragfähigen Ergebnissen kommen werden. Allerdings darf die Villa in der Zwischenzeit nicht weiter verfallen und etwa durch Bewuchs und Wassereintritt Schaden nehmen. Hierzu haben wir die Verwaltung deshalb um einen Bericht in einer der kommenden Sitzungen gebeten.