Innovative Wohnkonzepte für Stuttgart
Mehr als die Hälfte aller Stuttgarter*innen lebt allein, trotzdem werden Wohnungen weiter am tatsächlichen Bedarf vorbeigebaut – nämlich groß, exklusiv und möglichst individuell. Die Durchschnittsgröße einer Neubauwohnung beträgt 88 m2. Stattdessen sollten wir uns veränderten Wohnpräferenzen anpassen und dem steigenden Bedarf an kleinen, leistbaren Wohnungen gerecht werden. Auch müssen wir der wachsenden Belastung durch Miete und Nebenkosten sowie den ambitionierten Klimazielen der Stadt Rechnung tragen. Deshalb wollen wir die Schaffung innovativer Mikroapartments und Clusterwohnungen in Stuttgart forcieren und diese bei Wohnungsbauprojekten mit verbindlichen Quoten festschreiben – und konnten für unseren Antrag auch die Grünen, die SPD und die FrAKTIOn gewinnen. Ein gutes Beispiel für ressourcenschonendes Clusterwohnen ist das in Zürich realisierte Hunziker-Areal: eine Vielzahl kompakter, funktionaler Einzelwohnungen wird hier durch zusätzliche Gemeinschaftsflächen wie Terrassen, Freizeiträume, Co-Working-Spaces oder Gemeinschaftsküchen ergänzt. Ein ideales Wohnkonzept für Studierende, Azubis oder Pendler*innen, aber auch Menschen mit Unterstützungsbedarf wie Senior*innen. Solche inklusiven und integrativen Wohnformen schaffen bezahlbaren Wohnraum für viele, sie schonen Äcker, Wiesen und damit das Klima, und sind die richtige Antwort auf den beunruhigenden Trend zur Vereinsamung und Gentrifizierung. Als Stadt sollten wir diese daher in Zukunft fördern und gezielt ermöglichen.