IBA’27: Verschlepptes Tempo, verpasste Chancen

Mehr Tempo – das versprechen OB Nopper und Bürgermeister Pätzold im Doppelinterview zur IBA'27 in der StZ. Und das ist auch nötig, wenn sich die Stadt Stuttgart in drei Jahren nicht mit einer Bauausstellung ohne vorzeigbare Bauprojekte präsentieren will. Sicher sind viele Verzögerungen der Baukrise und der Pandemie geschuldet. Darauf hätten Stadtspitze und Verwaltung jedoch mit Engagement und einer entsprechenden Priorisierung antworten müssen – und nicht etwa mit einem Haushaltsentwurf mit eklatanten Lücken bei der Finanzierung der IBA-Vorhaben. Der angekündigte Unterausschuss IBA ist überfällig. Wir erwarten, dass mit der neuen Struktur eine klarere Kommunikation bezüglich Zielen und Fristen zur Ermöglichung von Projekten ein besserer Überblick zu Abhängigkeiten und eine stringentere Umsetzung einhergeht. Beim Züblin-Parkhaus haben wir der gelungenen Bürger*innenbeteiligung zum Trotz unnötig Zeit und Chancen verspielt, was trotz der unbestrittenen Komplexität im Umfeld nicht hätte sein müssen. Die bislang nicht erfolgte Ausschreibung sowie die geduldeten Verzögerungen beim Mobility Hub sind jedenfalls ein mahnendes Beispiel dafür, wie man Projekte verschleppt. Ganz zu schweigen von den Rückschlägen bei Hackstraße und Eiermann-Areal: Zukünftig müssen wir aktiv mehr Flächen in eigene Hände bekommen, um deren Entwicklung entschlossen voranzutreiben. Denn wünschenswert ist, dass Stuttgart mit seinen mutigen Projekten Schlagzeilen macht statt mit unterschätzter Komplexität.