Hin zur zirkulären Schwammstadt

Das Bekenntnis zur Klimaneutralität 2035 war ein großer politischer Durchbruch. Daran müssen wir uns allerdings messen lassen. Ein Jahr nach dem Zielbeschluss zeigt der Energie- und Klimaschutzbericht keine echten Fortschritte, tatsächlich stiegen Endenergieverbrauch und CO2-Ausstoß in Stuttgart sogar an. Dennoch hat der Gemeinderat wichtige Richtungsentscheidungen bei der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende gefasst. Mit der Wärmeplanung liegt nun ein Fahrplan vor, der uns weg von der Armutsfalle Erdgas führt, zudem ermöglichen die Förderung von Photovoltaik und Balkonkraftwerken Teilhabe an der Energiewende. Diese wird uns nur mit echter Klimagerechtigkeit gelingen: Das vergünstigte Deutschlandticket für Bonuscard-Inhaber*innen auf Initiative von PULS war ein wichtiger Schritt, den wir so auch für die Wärmewende brauchen. Klimaschutz darf keinen Haushalt wirtschaftlich überfordern. Klar ist: Einen Stillstand bei Stadttransformationsprojekten wie dem „Neuen Stadtraum B14“ können wir uns nicht länger leisten. Die Stadt muss jetzt dringend den Weg zur grün-blauen Schwammstadt einschlagen. PULS will deshalb ein ambitioniertes Stadtbaumprogramm und einen Hitzeaktionsplan mit konkreten Maßnahmen im Haushalt verankern. Zudem müssen wir endlich den Klimariesen „Bauwirtschaft“ in den Fokus rücken. Mit der Anhebung des CO2-Schattenpreises wollen wir die Klimafolgekosten des Bauens ehrlich bilanzieren – und damit den Übergang zu einer zirkulären und klimaneutralen Baukultur einleiten.