Für Geschlechtergerechtigkeit

Amtsblattbeitrag vom 5. März 2020

Am 8. März ist Weltfrauentag. In Europa wurde er 1911 erstmals durchgeführt, das Thema der ersten Stunde – die Einführung eines Frauenwahlrechts – wurde in Deutschland 1918, vor über hundert Jahren, umgesetzt.

Nichtsdestotrotz: Weltweit gelten bis heute für Männer und Frauen nicht überall die gleichen Rechte und die Ungleichbehandlung von Geschlechtern ist hier bei uns – häufig auch unbewusst und durch veraltete Rollenbilder verursacht – spätestens in der Kita an der Tagesordnung. Die Konsequenzen daraus ziehen sich für Frauen durchs ganze Leben: Durchschnittlich weniger Selbstwertgefühl und Durchsetzungsvermögen, mehr Unterdrückung, weniger Öffentlichkeit, kleinere Netzwerke, mehr unbezahlte Care-Arbeit, schlechter bezahlte Jobs, höhere Abhängigkeit, Altersarmut. Dass nur Frauen Kinder bekommen können, erschwert die Situation. Grund genug, den Tag zum Anlass zu nehmen, auf die Unterschiede aufmerksam zu machen, die es macht, als Mann oder Frau geboren zu sein.

Was ein einzelner Tag nicht leistet und und wofür wir alle das ganze Jahr über verantwortlich bleiben: Aktiv ein Bewusstsein für individuelle statt geschlechtsabhängige Stärken und Kompetenzen zu schaffen, Rahmenbedingungen herzustellen, die allen Geschlechtern dieselben Ziele und dieselbe Aufmerksamkeit ermöglichen, und schon unseren Kindern beizubringen, dass alle Geschlechter denselben Wert und dieselben Rechte haben.