Erzieher*innen händeringend gesucht

Für die kommenden Wochen hat die Gewerkschaft Verdi angekündigt, die Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst auszuweiten. Auch viele Stuttgarter Kitas werden davon betroffen sein und geschlossen bleiben. Ein Kraftakt für Familien von denen viele bereits heute, nach zwei Jahren Pandemie, mit einer hohen Zahl an Schließtagen und Kürzungen der Betreuungszeiten, auf dem Zahnfleisch gehen und nun erneut eine Ersatzbetreuung finden müssen. Dennoch stehen wir hinter den Streikenden und unterstützen deren Forderungen nach Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bei den bundesweiten Tarifverhandlungen. Denn das dauerhafte Arbeiten nahe an oder über der Belastungsgrenze ist keine Werbung für diesen Berufszweig. Der Spielraum der Kommunalpolitik ist nahezu ausgeschöpft. Trotz der Maßnahmen wie u.a. der Stuttgart Zulage Tarif+, der Förderung von Quereinsteigern und der praxisintegrierten Ausbildung zum*zur Erzieher*in (PiA), haben wir bei weitem nicht genug Fachpersonal. Erzieher*innen lassen sich nicht backen, der Bedarf nach Betreuungsangeboten wird aber weiterhin steigen. Deshalb begrüßen wir die Diskussion über neue Ideen und Wege zur Milderung des Fachkräftemangels sowie zur Entlastung der vorhandenen Fachkräfte auf Landesebene. Nur durch eine Kombination aus zufriedenstellenden Ergebnissen aus den Tarifverhandlungen und dem stärkeren Einsatz von Nichtfachkräften zur Unterstützung der Erzieher*innen lässt sich die Situation in den Kitas und damit auch für viele Familien verbessern.