Eine politische Nullrunde im VVS

Amtsblattbeitrag vom 12. Dezember 2019

Bis zuletzt bestand die Hoffnung, die Preise der VVS würden für die nächsten zwei Jahre nicht erhöht. Seit letzter Woche aber ist klar, dass es zu keiner Nullrunde kommt. Die Tickets werden nun im Schnitt um 1,9 Prozent teurer. Immerhin bleiben die Fahrpreise für Kinder, Jugendliche und Studenten sowie die Tagestickets ausgenommen – das bedeutet allerdings auch, dass andere Angebote deutliche Steigerungen erfahren. Das Kurzstreckenticket beispielsweise verteuert sich um sieben Prozent. Der Stuttgarter Gemeinderat sprach sich geschlossen gegen die Erhöhungen aus, das Land Baden-Württemberg ebenfalls. Entscheidend allerdings war, dass mehrere Landkreise diesem Wunsch nicht nachkommen wollten. Das Land hätte zudem einen ordentlichen Zuschuss in Höhe von 15 Millionen Euro gezahlt, und damit einen beträchtlichen Teil der Kosten der Landkreise gedeckt. Dieser Beschluss ist nicht zuletzt hinsichtlich der jüngsten Tarifreform unglücklich und konterkariert die Bemühungen, den öffentlichen Nahverkehr vermehrt unter und an die Leute zu bringen. So zeigt sich erneut, wie beschwerlich die Schritte einer notwendigen Verkehrswende vonstattengehen. So setzt man Signale, die außerhalb politischer Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind und für Kopfschütteln sorgen. Besser wäre es gewesen, alle hätten an einem Strang gezogen und sich geeinigt. So bleibt unterm Strich eine politische Nullrunde.