Eine neue Wertschätzung für Lebensmittel

Rund 40% aller produzierten Lebensmittel weltweit landen im Müll, ein Großteil davon gelangt erst gar nicht in den Handel. Allein aufgrund einer von der Norm abweichenden Größe oder Optik werden Obst und Gemüse bereits vorab aussortiert. Besonders in Industrienationen und vor allem in Städten geht der Bezug zu Lebensmitteln immer mehr verloren. Wir möchten deshalb aktiv eine neue Wertschätzung für Lebensmittel in Stuttgart fördern. Viele Stuttgarter Initiativen sind mit Projekten zu Urban Gardening, zur Essbaren Stadt oder zu Pflanzenpatenschaften schon Vorreiter*innen aus eigenem Antrieb. Ihnen wollen wir in der anstehenden Haushaltsplanung eine gewichtige Stimme geben und die Stadtverwaltung stärker für die aktive Bürgerschaft öffnen – mit dem Ziel, dass die Stadtgesellschaft mehr Verantwortungsbewusstsein für Lebensmittel gewinnt. Unser ganzheitliches Konzept zielt darauf ab, dass Menschen in Stuttgart zukünftig städtische Flächen für den gemeinsamen Anbau von Obst und Gemüse zur Verfügung stehen - sozusagen eine essbare Stadt vor der eigenen Haustür. Auch sollen Bürger*innen mit Patenschaften Verantwortung für öffentliche Flächen und deren Pflanzen in der Stadt übernehmen können und ihnen hierbei städtische Beschäftigte beratend zur Seite stehen. Nicht zuletzt möchten wir unsere Idee einer "Krummen Kantine" prüfen lassen: Wär's nicht ein starkes Signal, wenn unsere städtischen Kantinen krummes Gemüse, das es nicht in den Handel schafft, der regionalen Landwirtschaft abnehmen würden?