Ein Netzwerk gegen Einsamkeit
Vier Prozent aller Stuttgarter*innen sind von Einsamkeit betroffen – das sind 20.000 Menschen, die unter psychischen Belastungen und teils schweren Folgeerkrankungen leiden. Umso wichtiger, dass die Verwaltung nach Auftakt der Kampagne „Gemeinsam“ nun mit der „Fachkonferenz Einsamkeit“ den nächsten Schritt geht. Über 180 Menschen aus den Bereichen Soziales und Politik wurde dort das Thema in seiner ganzen Breite dargestellt. Einige Fragen standen besonders im Fokus: Was können wir als Stadtgesellschaft tun, um mehr Austausch und Kooperation zu ermöglichen? Wie können wir Menschen, die sich nach Gemeinschaft und Teilhabe sehnen, besser auf die bestehenden Angebote in Stuttgart aufmerksam machen und Hürden beseitigen, damit sie diese auch wahrnehmen können? Von signifikanter Bedeutung sind etwa fußläuflige Angebote im direkten Lebensumfeld der Menschen. Alarmierend ist überdies die Zunahme von Einsamkeit unter Jugendlichen, auch in Folge der Pandemie. Tenor vieler Workshops war, dass wir mehr Vernetzung und Austausch aller Akteur*innen, Ämter und Angebote brauchen – auch über Stadtteilgrenzen hinweg. Daher wollen wir uns mit Blick auf den nächsten Haushalt intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen und sehen viel Potenzial für strukturelle Verbesserungen. Auch haben uns die Erkenntnisse aus der Fachtagung noch einmal gezeigt, welche Chancen unsere Initiative für mehr gemeinschaftliche Wohnformen – etwa in Form von Clusterwohnungen – perspektivisch für die Menschen in Stuttgart birgt.