Der Gaskessel als Großwärmespeicher

Zur DNA von PULS gehört, dass wir stets große Chancen in der kreativen Umnutzung bestehender Bauwerke sehen. Das gilt auch für den stillgelegten Gaskessel im Stuttgarter Osten: Der ist nämlich nicht nur ein ortsbildprägendes Industriedenkmal, sondern besitzt aufgrund seines gewaltigen Fassungsvermögens auch das Potential, als Großwärmespeicher in Zukunft die umliegenden Quartiere mit erneuerbarer Wärme zu versorgen. Hier könnte etwa die Flusswärme des Neckars über eine oder mehrere Großwärmepumpen nutzbar gemacht werden, wie es aktuell ähnlich mit einem Wärmespeicher am Rheinufer in Mannheim realisiert wird. Und nicht nur das: Mit der Anbringung von Solarpaneelen an der Fassade und auf dem Dach des Bauwerks ließen sich, wie der Verein Stuttgart Solar e.V. errechnet hat, pro Jahr 1.781 MWh generieren und damit mehr als 700 Stuttgarter Haushalte mit erneuerbaren Strom versorgen. Andere deutsche Großstädte gehen bereits mit gutem Beispiel voran und lassen aus ausgedienten Bauwerken zukunftsfähige Leuchtturmprojekte mit klimafreundlichen Technologien entstehen – so dient beispielsweise in Hamburg-Wilhelmsburg ein ehemaliger Bunker inzwischen als Wärmespeicher, der mit selbstproduziertem, erneuerbarem Strom den Verbrauch von mehr als 3.000 Haushalten abdeckt. Im Gaisburger Gaskessel sehen wir eine große Chance für die Wärmeversorgung der Zukunft und haben deshalb die Verwaltung beauftragt, sein entsprechendes Umnutzungspotential als Baustein für die Wärmewende in Stuttgart zu prüfen.