Den Radverkehr in Stuttgart endlich priorisieren!

Dass der ADFC zur Demo vor der Oper aufrufen musste, um vor dem drohenden Verkehrskonflikt durch die geplante Außengastronomie zu warnen, verdeutlicht abermals den zu geringen Stellenwert des Radverkehrs in der Verwaltung. Das politische Ziel des Gemeinderats, dass künftig 25 Prozent des Verkehrs auf dem Rad zurückgelegt werden soll? Momentan bloße Utopie – genau wie die 20 Fahrradstraßen, die uns Anfang 2019 innerhalb eines Jahres versprochen wurden, von denen bislang aber nur zwei realisiert wurden. Die Verwaltung muss sicherstellen, dass die Radrouten verlässlich funktionieren und den Qualitäten des Radentscheids entsprechen. Aber wir brauchen auch deutlich mehr. Darum beantragen wir die Schaffung gleich zwei neuer Fahrradstraßen: In der durch Kfz-Schleichverkehr stark belasteten Klingenstraße in Gablenberg könnte eine solche dank der Weiterführung auf die ohnehin bereits entschleunigte Ostendstraße eine nahtlose Verkehrsführung in die City und zu den Hauptradrouten ermöglichen. Auch lassen wir prüfen, ob sich die Badstraße in Bad Cannstatt in eine Fahrradstraße umwidmen ließe. Die Führung der Hauptradroute und Radschnellwegeverbindung von Fellbach und Waiblingen in die City ist beim Wilhelmsplatz und der König-Karl-Straße aufgrund zahlreicher verkehrlicher Verflechtungen schwierig. Wir sollten sie so früh wie möglich – eventuell auch über die Eisenbahnstraße – in Richtung Neckar abzweigen. Wenn Stuttgart zur echten Fahrradstadt werden soll, müssen den Worten endlich Taten folgen!