533/2020 | Garnisonsschützenhaus hat Priorität

Interfraktioneller Antrag mit Bündnis 90/Die Grünen, Die FrAKTION, SPD.

Hintergrund der Anfrage:

Wir sehen das Garnisonsschützenhaus auf der Dornhalde als offenes Haus für die Stuttgarter Stadtgesellschaft, das auch der wachsenden Bedeutung von Naherholungsräumen Rechnung trägt. Es gelang uns, 2,1 Mio. Euro für die Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles und Außenanlagen bereitzustellen. Mit den Zuschüssen vom Land aus dem Passiv-Aktiv-Transfer (Langzeitarbeitslose), vom Landesdenkmalamt und von den Denkmalstiftungen des Bundes und des Landes beträgt das verfügbare Projektbudget 2,215 Mio. Euro. Davon wurden bis heute 327.000 Euro für die Instandsetzung des Schuppens sowie die Bau- und Schadensaufnahme durch Fachgutachter und die Erstellung eines Sanierungskonzeptes durch ein denkmalkundiges Architekturbüro aufgewendet.

Eine Kostenermittlung des Hochbauamts vom Juni 2020 ergab, dass für die denkmalgerechte Sanierung des Ensembles aus Garnisonsschützenhaus, Wohnhaus und Schuppen inklusive Außenanlagen ein Mittelbedarf von insgesamt 3,381 Mio. Euro nötig wäre. Dies bedeutet Mehrkosten von rund 1,16 Mio. Euro. Um das Garnisonsschützenhaus schnellstmöglich nutzbar zu machen und die Nebengebäude zu erhalten sowie den finanziellen Rahmen des Projektes nicht zu sprengen, schlagen wir eine Priorisierung der Gebäudesanierung und des Geländes vor. Wir möchten das denkmalgeschützte Garnisonsschützenhaus zuerst sanieren. Die Instandsetzung des denkmalgeschützten Wohnhauses kann zurückgestellt werden und auf notwendige bestandserhaltende Maßnahmen reduziert werden.

Die Außenanlagen sollen auf die Sanierung der maroden Entwässerungsleitungen sowie einer rudimentären Außenbeleuchtung beschränkt werden. In Absprache mit dem Verein ‚Garnisonsschützenhaus – Raum der Stille‘ sollen die Gartenarbeiten rund um die Außenanlagen vom Verein in Eigenleistung verrichtet werden. Dabei soll offenbleiben, ob der Verein in anderen baulichen Maßnahmen Unterstützung leisten kann und ggf. auch eigene Spenden beiträgt. Doch auch mit diesem Einsparpotential braucht die Umsetzung des Projektes eine Budgeterhöhung in Höhe von ca. 210.000 bis 250.000 Euro.

Wir beantragen:

1. Die Sanierung des denkmalgeschützten Garnisonsschützenhauses soll priorisiert werden.

2. Im ebenfalls denkmalgeschützten Wohnhaus sollen vorerst nur bestandserhaltende Maßnahmen umgesetzt werden.

3. Die Arbeiten rund um die Außenanlagen werden auf die Außenbeleuchtung und die Sanierung der Entwässerungsanlage beschränkt.

4. Die Verwaltung schlägt vor, welche Mittel für die erforderliche Budgeterhöhung von rund 210.000 bis 250.000 Euro herangezogen werden können. Dazu prüft sie auch, ob Mittel aus einem Fonds oder einer Stiftung herangezogen werden können.