5033/2023 | Doppelhaushalt: Eine Stadt für alle Menschen – Gender-Planning-Stelle für die Stadtplanung

Begründung/Erläuterung

Eine Stadt muss für alle Menschen erlebbar und lebenswert sein. Es ist daher wichtig, dass sich die Bedürfnisse aller Menschen in der Stadtplanung wiederfinden und öffentliche Orte für alle Geschlechter, Alters- und Bevölkerungsgruppen zugänglich und sicher sind. Die Stadt Stuttgart soll sich daher dem Vorbild der Stadt Wien anschließen, die bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten „Gender Mainstreaming“ in der Stadtplanung praktiziert. Mittelfristig soll ein Konzept für die gesamte Stadtverwaltung der Stadt Stuttgart erarbeitet werden, wie „Gender Mainstreaming“ wirksam in die Wohnraumgestaltung, die Freiraumgestaltung, öffentliche Bauten, die Verkehrsplanung und den Städtebau einfließen kann.

Als ersten Schritt soll beim Amt für Stadtplanung und Wohnen eine Projektleitung „Gender Planning“ geschaffen werden, die erste Projektziele festlegt und einzelne Projekte in der Stadtplanung in Form von Reallaboren verwirklicht und federführend steuert. Die Projekte sollen evaluiert werden, damit Praxisbeispiele in eine zukünftige Konzepterstellung einfließen können. Zudem soll die Projektleitung Schulungen und Workshops zum Thema „Gender Planning“ für das Personal des Amtes für Stadtplanung und Wohnen organisieren, damit die Qualifizierungen im Personalstab erweitert werden.

Die Erprobungen der neu geschaffenen Stelle sollen im kommenden Jahrzehnt in ein Gesamtkonzept einfließen, das festhält, in welchen Ämtern und Hierarchieebenen feste Zuständigkeiten für „Gender Mainstreaming“ notwendig sind, welche personellen Ressourcen benötigt werden bzw. welche bestehenden Stellen mit neuem Aufgabenschwerpunkt „Gender Mainstreaming“ umgeschichtet werden können und welche Beratungs- und Mitspracherechte bzw. Entscheidungsbefugnisse das jeweilige Personal benötigt. Hierzu soll sich die neu geschaffene Stelle bereits ab dem Jahr 2024 eng mit der Stadt Wien vernetzen und ein Netzwerk zu anderen Referaten und Fachämtern aufbauen.

Weitere vorstellbare Projekte für die Zukunft sind z. B. Sozialraumanalysen, Beteiligungsprozesse zur Sichtbarmachen von Gruppen, Walks mit Rollstühlen und Kinderwägen zur Identifizierung von Barrieren sowie Nightwalks zur Identifizierung von Angsträumen.

Wir beantragen:

Beim Amt für Stadtplanung und Wohnen wird eine Stelle „Projektleitung Gender Planning“ EG13 geschaffen.