113/2024 | Arbeitsraum-Offensive für eine funktionierende und verlässliche Stadtverwaltung

Begründung:

Eine menschennahe verlässliche Organisation der Stadtverwaltung ist ein wichtiges Fundament unserer Demokratie, denn sie zeigt den Menschen vor Ort auf: Der Staat funktioniert und ist für mich da. Der Oberbürgermeister und die Bürgermeister*innen tragen hierfür die Organisationsverantwortung. Die Einwohner*innen unserer Stadt erwarten, dass die Stadtverwaltung die ihr übertragenen Aufgaben vollumfänglich wahrnimmt. Hierzu gehören sowohl staatliche Pflichtaufgaben als auch Aufgaben, die der von den Bürger*innen gewählte Gemeinderat der Stadtverwaltung auferlegt - wie z. B. neue Vorhaben des Doppelhaushaltes 24/25.

Mit dem derzeitigen Fachkräftemangel steht unsere Stadtverwaltung vor einer immensen Herausforderung. Die Organisationsverantwortlichen sind daher in der Pflicht, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, die dem Fachkräftemangel bereits kurzfristig entgegenwirken. Neben an den Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen ausgerichtete Maßnahmen zum Personalerhalt und zur Personalgewinnung und der Automatisierung von Aufgaben muss das Vorhalten und Schaffen von Arbeitsräumlichkeiten daher konsequent priorisiert werden. Priorisierung bedeutet in diesem Fall vor allem auch kreative Übergangslösungen wie Zwischennutzungen als auch flexible und hybride Arbeitsplätze wie von unserer Fraktionsgemeinschaft PULS bereits mit Antrag 15/2024 "Entwicklung und Einführung eines Konzepts von Shared-Desk-Bildschirmarbeitsplätzen bei der LHS" angeregt wurde.

Nach unserem Wissenstand werden derzeit jedoch vermehrt Stellen von der Stadtverwaltung wegen einem Mangel an Räumlichkeiten nicht ausgeschrieben. Beispielsweise werden seit mehreren Monaten Stellen des Falschparker-Teams zur Verkehrsüberwachung wegen Raummangel nicht ausgeschrieben. Die eh schon wenigen sicheren Routen in unserer Stadt bleiben daher mangels Aufgabenerfüllung durch die Stadtverwaltung ein ständiges Sicherheitsrisiko für Radfahrende, Fußgänger*innen und Schulkinder. Wir möchten daher von der Stadtverwaltung wissen, warum dieser Mangel an Räumlichkeiten trotz gleichzeitigem Büroleerstand in der Stadt vorliegt und wie die Stadtverwaltung diese Problematik kurzfristig lösen möchte.

Wir beantragen:

Das Referat AKR informiert zusammen mit dem Liegenschaftsamt den Verwaltungsausschuss am 15.05.2024 mit einer vollständigen Übersicht zu folgenden Fragen:

1. Welche Ämter sind gegenwärtig aufgrund begrenzter Raumverfügbarkeit nicht in der Lage Planstellen auszuschreiben?

2. Seit wann besteht dieser Missstand? Wir bitten um Aufschlüsselung nach Ämtern.

3. Wie priorisiert die Stadtverwaltung aktuell intern die Vergabe von Räumlichkeiten an die jeweiligen Ämter?

4. Welche Maßnahmen hat das Liegenschaftsamt und das Haupt- und Personalamt zur Behebung des Mangels an Arbeitsräumlichkeiten bisher unternommen?

5. Bis zum welchen Datum sollen nach derzeitiger Planung für alle Stellen der Verwaltung Arbeitsräumlichkeiten zur Verfügung stehen?

6. Mit welchen Maßnahmen und Gebäuden möchte das Liegenschaftsamt und das Haupt- und Personalamt die Arbeitsraumproblematik kurzfristig und ggf. übergangsweise lösen?

7. Mit welchen Maßnahmen und Gebäuden möchte das Haupt- und Personalamt und das Liegenschaftsamt Arbeitsplätze für die im DHH 24/25 neu geschaffenen Stellen schaffen?