79/2023 | Nächste Schritte Wilhelmsbrücke – Provisorische Begleitmaßnahmen zügig angehen!
Interfraktioneller Antrag von Die Grünen, SPD, Die FrAKTION und PULS
Nach Beendigung des Verkehrsversuchs „Sperrung Wilhelmsbrücke“ bleibt die Brücke aus Verkehrssicherheitsgründen den Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vorbehalten. Im Zusammenhang mit diesem Verkehrsversuch kündigte die Verwaltung im Frühjahr 2021 an, dass das Entwidmungsverfahren parallel zum Verkehrsversuch eingeleitet werden soll, damit bei einem positiven Ergebnis des Versuchs die Sperrung über eine Teilentwidmung fortgesetzt werden kann. Nachdem nun der Verkehrsversuch wegen der einsturzgefährdenden Rosensteinbrücke abgebrochen werden musste, stellt sich die Frage, welche Pläne die Verwaltung zum künftigen verkehrsrechtlichen Status der Wilhelmsbrücke hat.
Die Verkehrsmengen in der Neckarvorstadt und im inneren Bad Cannstatt haben durch den Rosensteintunnel und die autofreie Wilhelmsbrücke deutlich abgenommen. Damit sind die Voraussetzungen für eine dauerhafte Verkehrsberuhigung der Neckarvorstadt, des Neckarbereichs der Cannstatter Altstadt und des inneren Bad Cannstatts geschaffen worden. Die Verwaltung kann die Planungen für eine attraktive städtebauliche Umgestaltung der Brückenstraße und die ersten Teilprojekte von „Stadt am Fluss“ in der Überkinger Straße angehen.
Da die endgültigen Umgestaltungsmaßnahmen frühestens Mitte der 20er-Jahre realisiert werden dürften, benötigen wir Begleitmaßnahmen, die einfach, teilweise provisorisch und kurzfristig umgesetzt werden können und für die Anwohner*innen sowie den Fuß- und Radverkehr Vorteile bringen.
Wir beantragen daher:
1. Die Verwaltung wird gebeten, zu berichten, wie der künftige verkehrsrechtliche Status der autofreien Wilhelmsbrücke sein soll.
2. Die im folgenden aufgeführten Begleitmaßnahmen sollen zeitnah und teilweise auch provisorisch umgesetzt werden:
• Am Thaddäus-Troll-Platz, beim Neckarbiergarten (Höhe Pfleghof) und an der Kreuzung Überkinger/Brunnen-/Wilhelmstraße (AOK und Abzweig Parkhaus Mühlgrün) sollen die Signalanlagen abgeschaltet und Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) eingerichtet werden.
• Wegen der Bedeutung der Überkinger Straße als künftiger Radschnellweg soll ab Brunnenstraße bis Badstraße eine Pop-Up-Fahrradstraße eingerichtet werden.
• Die am 10.3.2021 im Bezirksbeirat beschlossene Fahrradstraße in der Liebenzeller Straße soll nun umgesetzt werden.
• Um die Lücke in der Radverbindung zwischen Hallschlag und Altstadt zu schließen, soll die Busspur auf der Altenburger Steige bis zur Haltelinie der Kreuzung Brücken-/Haldenstraße/Altenburger Steige vorgezogen werden. Im weiteren Verlauf in der Brückenstraße sollen Fahrradpiktogramme aufgebracht werden.
Die Verkehrsfläche an der Kreuzung Brücken-/Neckartalstraße soll neu aufgeteilt werden, indem die Radaufstellspur und der Gehweg vor der Tafel provisorisch verbreitert werden.
Die überbreite Brückenstraße im Bereich Martinskirche soll durch Möblierung auf das notwendige Maß provisorisch verschmälert werden.