100/2023 | Gute Ausbildung braucht gutes und bezahlbares Wohnen

Interfraktioneller Antrag von SPD, CDU, Die FrAKTION und PULS

Während der Ausbildung mit geringem Einkommen ist es meist nicht möglich, eine bezahlbare und gute Wohnmöglichkeit zu bekommen. Viele Auszubildende und Ausbildungseinrichtungen von Pflege bis Handwerk bedauern und kritisieren das fehlende Wohnungsangebot. Unsere bestehenden Wohnangebote in Stuttgart reichen bei weitem nicht aus.

Die Stadt München hat sich das Ziel gesetzt, langfristig 1000 Einzimmerappartements anzubieten. 177 wurden schon geschaffen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei das „Azubiwerk München“ ein. Ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt München, des Kreisjugendring München-Stadt und der DGB Jugend München. Das Modell ist für die Arbeitgeber*innen sehr attraktiv, weil es durch eine Zuschusszahlung zur Miete ein gutes und bezahlbares Wohnen für Auszubildende sicherstellt. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeitgeber-Attraktivität und ein nicht zu unterschätzendes Werbe-Element für eine Ausbildung. Jede/r Auszubildene/r ist wichtig zur Senkung des Fachkräftemangels.

Über das 500 Mio. Euro umfassende Wohnungsbauprogramm „Junges Wohnen“ des Bundesbauministeriums bekommt Baden-Württemberg rund 65 Mio. Euro. Diese Mittel könnten zur Förderung solcher Ausbildungswohnheime genutzt werden. Die Eigenfinanzierungsquote beträgt 30 %. Eigentümer dieser Wohnheime könnte die SWSG werden, mit einem Betreibermodell wie bei der Stadt München.

Wir beantragen:

1. Die Verwaltung lädt eine/n Referentin/en des "AzubiWerk München" zur Vorstellung des Projekts vor der Sommerpause in den WA ein.

2. In derselben Sitzung stellt die Verwaltung den Bedarf nach Einzimmerappartements für Auszubildende vor. Dabei sollen die Informationen u.a. der IHK, des Stadtjugendrings, der Ausbildungsstätten, Pflegeeinrichtungen, der Handwerkskammer, des DGB und des Gesamtpersonalrats der Stadt Stuttgart berücksichtigt werden.

3. Die Verwaltung erstellt einen Umsetzungsplan zusammen mit der SWSG.