229/2023 | Beschlussvorlage App-basierte Alarmierungssoftware erstellen

Interfraktioneller Antrag von Die Grünen, CDU, SPD, Die FrAKTION, PULS, FDP und Freie Wähler

Der Herz-Kreislaufstillstand ist eine der häufigsten Todesursachen. Insgesamt erleiden jedes Jahr über 50.000 Menschen in Deutschland Herz-Kreislaufstillstände. Wenn in mehr Fällen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen würden, könnten sich die Überlebensraten mehr als verdoppeln. Durch den Einsatz von Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) könnten zudem ca. 25 % der Herz-Kreislaufstillstände therapiert werden. Es muss also ein Ziel der kommunalen Daseinsvorsorge sein, allen sich in der Landeshauptstadt Stuttgart aufhaltenden Personen neben der öffentlichen Notfallrettung durch die Hilfsorganisationen und die Feuerwehr auch ein System zur Alarmierung von Ersthelfer*innen und die Information über in der Nähe verfügbare AED zur Verfügung zu stellen.

Hierzu soll in der Integrierten Leitstelle Stuttgart (ILS) eine App etabliert werden, welche die im Umfeld des Notfallgeschehens anwesenden Ersthelfer*innen alarmiert und ihnen den Weg zum nächstgelegenen AED weist.

Im SGA wurde ein solches System durch Prof. Dr. Michael Müller, Vorsitzender des Vereins Region der Lebensretter, vorgestellt. Dieses fand bei allen Fraktionen großen Zuspruch und Unterstützung.

Deshalb fordern wir die Verwaltung auf:

1. umgehend in Absprache mit der Berufsfeuerwehr Stuttgart eine entsprechende Beschlussvorlage zur unbefristeten Umsetzung eines solchen Systems vorzulegen.

2. zur Implementierung Mittel zur Bewerbung des Systems zu hinterlegen.

3. mit dem Innenministerium des Landes Baden-Württemberg in Verhandlungen zu treten, damit ein solches System landesweit als Vorschaltmaßnahme zum Regelrettungsdienst nach den Leitlinien des Deutschen und Europäischen Rats zur Wiederbelebung (GRC, ERC – German/European Resuscitation Council) sowie des Rettungsdienstplans des Landes zeitnah etabliert und finanziert wird.