1384/2021 | Age Friendly Cities and Communities – Beitritt der Landeshauptstadt Stuttgart zum weltweiten WHO-Netzwerk

Interfraktioneller Antrag mit Bündnis 90/Die Grünen, FDP.

Begründung:

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2010 ein Globales Netzwerk gegründet mit dem Ziel, Städte und Kommunen altersfreundlich zu machen. Dies bedeutet, Konzepte zur Schaffung altersgerechter Umfelder zu entwickeln und umzusetzen, damit dem wachsenden Teil der Stadtbevölkerung über 65 Jahre ermöglicht wird, aktiv zu altern. Die Erhaltung der Gesundheit mit zunehmendem Alter, die Teilhabe am sozialen, kulturellen und politischen Leben, persönliche Sicherheit und Mobilität sollen die Lebensqualität verbessern und den Erhalt der Autonomie fördern. Gleichzeitig soll bei Bedarf ein ausreichendes Angebot von Pflege und unterstützenden Maßnahmen, sowie die gesamte Palette der Dienstleistungen des Gesundheitswesens abgestimmt auf die Probleme älterer Menschen für diese unkompliziert zugänglich sein.

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat bereits einiges für die älteren Menschen dieser Stadt auf den Weg gebracht. Neben Förderprogrammen, z.B. für altersgerechtes und barrierefreies Wohnen, dem Ausbau der Stadtteil- und Begegnungszentren, sowie einem Fußverkehrskonzept ist eine Entwicklung hin zu einer altersfreundlichen Stadt erkennbar. Mit dem Beitritt zum WHO-Netzwerk „Age Friendly Cities and Communities“ wird darüber hinaus der Zusammenschluss sämtlicher Akteure sektionsübergreifend gefördert. Eine Vernetzung von städtischen Einrichtungen und Ämtern mit privaten Initiativen und Selbstvertretungen wie dem StadtSeniorenRat, mit Trägern der Wohlfahrtspflege und Stiftungen kann den Prozess hin zur altersfreundlichen Stadt deutlich verstärken. Als Beispiel sei hier der große Erfolg der Stadt mit dem Programm der „Kinderfreundlichen Kommune“ genannt.

Mit der Mitgliedschaft im WHO Netzwerk „Age Friendly Cities and Communities“ kommt die Stadt Stuttgart erklärtermaßen der Notwendigkeit und Verantwortung für die Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen in der Stadt nach. Die Verpflichtung, die Bedürfnisse älterer Menschen in den Bereichen Wohnen, soziale Inklusion und Nicht-Diskriminierung, Kommunikation und Information, Partizipation, im öffentlichen Raum, Verkehr und Mobilität, beim Bürgerschaftlichen Engagement, bei den kommunalen und Gesundheitsleistungen, sowie beim große Thema Verhinderung von Einsamkeit in den Fokus zu nehmen und aktiv zu bearbeiten wird Stuttgart voran bringen und in der Öffentlichkeit als altersfreundliche Stadt sichtbar machen. Ein Label, welches das Image der Stadt positiv auch über Landesgrenzen hinweg transportiert. Eine verpflichtende Mitgliedschaft, mit welcher sich die Stadt Stuttgart zukunftsfähig als altersfreundliche Kommune positioniert.

Wir beantragen:

1. Die Landeshauptstadt Stuttgart erklärt formal den Beitritt zum Globalen WHO Netzwerk „Age Friendly Cities and Communities“.

2. Die Verwaltung erstellt ein Konzept, wie die Stadt den aus der Mitgliedschaft erwachsenen Verpflichtungen nachkommen und den Prozess konkret gestalten kann.

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