130/2021 | Durch Öffentlichkeitsarbeit das Fahrradfahren sicherer machen

Wir fragen:

  • In welchem Umfang und über welche Kanäle soll die Werbekampagne erfolgen? Wird ein crossmediales Vorgehen angestrebt (wie z. B. die Öffentlichkeitskampagne „Stuttgart macht’s rein!” Für ein sauberes Stuttgart)?

  • Ist angedacht, dass an besonders risikoreichen Stellen dauerhafte visuelle Hinweise angebracht werden?

  • Inwieweit kann sich die Verwaltung vorstellen, bei der Konzipierung der Maßnahme mit dem ADFC Stuttgart zusammenzuarbeiten, um die Wirksamkeit zu erhöhen?

Begründung:

Die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Jahr 2020 hatte das Ziel, den Straßenverkehr sicherer, klimafreundlicher und gerechter zu machen. Insbesondere ergeben sich für Radfahrer:innen mehrere Neuerungen, die wir insgesamt sehr begrüßen. Denn: laut Stuttgarter Zeitung steigt deren Zahl ständig an. Demnach wurde an der König-Karls-Brücke bereits im September 2020 eine Million Radfahrer:innen gezählt. Weiter so!

Die andere Seite der Münze zeigt jedoch, dass die Zahl an Unfällen gleichermaßen zunimmt. Laut “Sonderbericht Radverkehrsunfälle” (GRDrs 925/2020) waren im Jahr 2019 bei Radunfällen 425 Leichtverletzte und 87 Schwerverletzte zu verzeichnen. Für das 1. Halbjahr 2020 kamen 238 Leichtverletzte, 47 Schwerverletzte und 1 Toter als Unfallfolgen zu Schaden. Das ist sehr traurig.

Wir nehmen zur Kenntnis, dass ein Anteil davon auch selbst verursacht ist (z.B. durch das Missachten der Vorfahrt, eine nicht angepasste Geschwindigkeit oder Fehler beim Abbiegen). Hier fordern wir auf: gebt besser acht - haltet Euch an die Regeln. Ungeachtet dessen muss deutlich festgehalten werden: 61% der Unfälle im 1. Halbjahr 2020 fanden mit Kfz statt - und das muss sich ändern.

Wir begrüßen deshalb ausdrücklich, dass die LHS nun eine Werbekampagne für das Jahr 2021 zu den Neuerungen für alle Verkehrsteilnehmer:innen plant.

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