117/2022 | Verbesserungen für Vaihingen – Nicht nur für den Markt, sondern auch für die Mitte

Interfraktioneller Antrag mit CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wähler, Die FrAKTION, FDP.

Begründung:

Bei einem unlängst stattgefundenen gemeinsamen Vor-Ort-Termin mit den Betreuungsstadträtinnen und Betreuungsstadträten verschiedener Fraktionen wurde vom Verbund Vaihinger Fachgeschäfte (VVF), dem Bund der Selbständigen (BDS) sowie aus dem Kreis des Bezirksbeirates und der Bürgerschaft erneut auf die Defizite in der Vaihinger Mitte hingewiesen.

Diese Mitte - bestehend aus dem Vaihinger Markt, der SchwabenGalerie und der Hauptstraße bis Schillerplatz - weist in ihrer Baustruktur und dem stadträumlichen Bestand seit Jahren deutliche strukturelle Mängel auf. Daher hat der Gemeinderat im Jahr 2018 das Gebiet vom Bahnhof bis zur Alten Kelter zum Sanierungsgebiet (Vaihingen 4 - Östliche Hauptstraße) erklärt und mit dem Programm „Stadtteilzentren konkret“ Fördermittel für die Ladenbesitzer zur Verfügung gestellt.

Daneben bilden die Aktivitäten des VVF, insbesondere mit seinen drei Veranstaltungen, dem Vaihinger Frühling, dem Vaihinger Herbst und dem Weihnachtsmarkt ein wichtiges Fundament für die Belebung der Vaihinger Mitte. Diese Veranstaltungen werden jährlich von rund 60.000 Menschen besucht und sollen sich zusammen mit dem neuen Vaihinger Stadtfest des Heimatrings Vaihingen-Rohr künftig über das Sanierungsgebiet erstrecken.

Mittlerweile liegen umfangreiche Voruntersuchungen einer durch das Amt für Stadtplanung und Wohnen beauftragten Arbeitsgemeinschaft von Expertenbüros der Handels- und Innenstadtentwicklung vor. Ergänzt wird die Expertise durch längerfristige Maßnahmen zur Revitalisierung und Neuausrichtung des Vaihinger Markts. Unausgereift ist bisher die Umgestaltung der Hauptstraße vom Schwaben- bis zum Schillerplatz, die eine nahezu unüberwindbare Schneise zwischen Nord- und Südseite mit großen Einbußen der Aufenthaltsqualität darstellt.

Grob zusammengefasst sollen in Zukunft die Zentrumsaktivitäten nördlich der Hauptstraße konzentriert und die südliche Hauptstraße perspektivisch neu ausgerichtet werden. Der Vaihinger Markt benötigt laut der Untersuchung eine umfassende bauliche Neugliederung, wofür aktuell mehrere Varianten zur Beratung in den städtischen Gremien vorliegen. Dabei werden alle drei bisherigen Planungsvarianten vom Bezirksbeirat und den Gewerbeverbänden mehrheitlich abgelehnt.

Die Umsetzung der aus den Voruntersuchungen empfohlenen umfangreichen baulichen Maßnahmen in der Vaihinger Mitte wird sich aufgrund der komplexen Aufgabenstellung (u. a. wegen der privaten Eigentumsverhältnisse) sicher noch über Jahre hinziehen.

Ein belastbarer Zeitplan liegt nicht vor, grobe Schätzungen gehen von einem Abschluss der möglichen Bauabschnitte und des Sanierungsgebiets nicht vor 2032 aus. Das heißt, dass Vaihingen noch über ein Jahrzehnt mit dem Status quo der baulichen und strukturellen Mängel umgehen muss.

Da wir so lange nicht warten wollen, fragen wir die Stadtverwaltung: Wann werden die geplanten nächsten Schritte zum Sanierungsgebiet Vaihinger Markt in den städtischen Gremien vorgestellt und wie sieht der weitere Zeitplan aus?

Außerdem beantragen wir:

1. Die Verwaltung zeigt auf, wie bis Jahresende für den Vaihinger Markt wichtige Maß-nahmen zur Verschönerung, Belebung und Attraktivitätssteigerung umgesetzt werden können. Dabei sollen die vom Bezirksbeirat Vaihingen bereits beschlossenen Maßnahmen bevorzugt berücksichtigt werden.

Hierzu gehören:

a.) die Erneuerung des stark reparaturbedürftigen Bodenbelags auf dem gesamten Platz, unter dem Pavillon und in der um den Platz führenden Fußgängerzone,

b.) eine Schranke oder andere adäquate Regulierungsvorrichtung, um den Verkehr vom Vaihinger Markt fernzuhalten,

c.) die Renovierung bzw. Erneuerung von Sitzgelegenheiten und Entfernung der bestehenden Pflanztröge,

d.) ein Wasseranschluss in städtischer Verantwortung für Veranstaltungen auf dem Vaihinger Markt,

e.) eine barrierefreie öffentliche Toilette,

f.) die Umsetzung eines Beleuchtungskonzepts,

g.) ein geeigneter Regenabfluss für den dort bereits bestehenden Pavillon inklusive seiner Dachreparatur,

h.) weitere Kurzzeitparkplätze.

2. Die Verwaltung entwickelt mindestens vom Schillerplatz bis zur SchwabenGalerie, Kreuzung Seerosenstraße zeitnah ein Verkehrskonzept zur Umgestaltung der Hauptstraße. Dabei sollen insbesondere die Bedürfnisse des ÖPNV, der Fußgehenden und Radfahrenden sowie der Aufenthalts-/Lebensqualität im Vordergrund stehen.

3. Die Verwaltung soll das weitere Vorgehen für das gesamte Sanierungsgebiet (Bahnhof bis Alte Kelter), welches für die Zukunft Vaihingens im Rahmen der umfangreichen Weiterentwicklung von relevanter Bedeutung ist, aufzeigen.

4. Es wird hierzu im April im Bezirksbeirat Vaihingen sowie im Mai im zuständigen Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik berichtet.

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