Die Zeitstufenliste Wohnen und das Bauen im Außenbereich

"Auch Deborah Köngeter (PULS) mochte persönlich das Bauen im Außenbereich „nicht 100-prozentig ausschließen“, falls das Konzept gut und nachhaltig sei," ist in der StZ vom 1.Oktober 2019 (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.neue-zeitstufenliste-in-stuttgart-flaechen-fuer-den-wohnungsbau-schwinden-dahin.b54ac295-cdaa-4126-97d1-b23a97fda238.html) zu lesen. Und in der Tat: Das ist, was sie gesagt hat. Ergänzend hat sie in der Sitzung aber einige Kriterien aufgezählt, die für sie dabei ausschlaggebend wären und ergänzt, dass sie – aufgrund ihrer erst kurzen Zugehörigkeit zum Gemeinderat – gar nicht weiß, ob es Flächen gäbe, die diesen Kriterien entsprächen. "Dass eine Innenentwicklung mit Nachverdichtung Vorrang hat, ist selbstverständlich. Da besteht im Gemeinderat auch fraktionsübergreifend Einigkeit. Bauen im Außenbereich muss unbedingt eine sehr gut begründete und strenge Ausnahme bleiben. Und da werde ich sehr streng sein, da dürfen sich alle anderen Fraktionen sicher sein. Mit theoretisch verfügbaren Flächen für noch über 20.000 Wohneinheiten und gleichzeitig einem Ziel, jährlich 1800 Wohnungen neu zu bauen, können wir noch 10, 11 Jahre bauen, ohne an die Außenbereiche zu gehen. Trotzdem – und da gebe ich aber auch ganz offen zu, dass ich nicht weiß, ob solche Flächen in Stuttgart existent sind – kann ich mir vorstellen, Flächen zu bebauen, die bereits sehr gut vom ÖPNV erschlossen sind und über einen niedrigen Bodenwert verfügen. Theoretisch wären im Falle einer Altlastensanierung sogar Verbesserungen des Bodenwerts möglich. Gleichzeitig würde ich einer Bebauung strenge Auflagen machen: eine Bebauung nur durch die Stadt selbst unter Berücksichtigung klimatischer und ökologischer Aspekte wie hohe Dichte, niedrige Versiegelung durch den Einsatz versickerungsfähiger Böden wo möglich, Schwammstadtkonzepte, ökologische Aufwertung z.B. über die Einbindung von Biotopstrukturen, Unterstützung einer Stadt der kurzen Wege über die Einbindung von Nahversorgungseinrichtung, zumindest für den täglichen Bedarf. Die Liste wäre sicher fortsetzbar. Zuletzt: Zusätzlich zum Neubau muss immer im Vordergrund stehen, momentan ungenutzten Wohnraum wieder verfügbar zu machen. Seien dies beispielsweise Wohnungen, die aufgrund schwieriger Erfahrungen mit Vormietern einfach leerstehen, oder Wohnungen und Häuser, die viel zu viel Fläche für Einzelpersonen, meist Senioren bieten, die aber – verständlicherweise – nicht aus ihren gewachsenen sozialen Strukturen wollen und deshalb einen Umzug in eine kleinere Wohneinheit scheuen, die in einem ganz anderen Teil der Stadt läge. Konzepte voranzubringen, die die Reaktivierung dieser Flächen fördern, muss auch unbedingt unser Ziel sein."