Newsletter-Beitrag von Christoph Ozasek
"Nach zehn Jahren Ratsarbeit sollte man feierlich ein goldenes Zahnrädchen überreicht bekommen. Dieser Gedanke kommt mir beim Schreiben dieses Textes spontan in den Sinn. Denn das Rathaus ist bildlich gesprochen eine große Macht-Maschine und man selbst ein kleines Element derselben. In ihr bestimmen Menschen mit und ohne demokratische Legitimation die Geschicke der Stadt. Viele große und kleine Rädchen greifen ineinander, drehen manchmal in die eine oder auch in die andere Richtung – abhängig davon, welche Kraft ein Rädchen (oder „Rätchen“) ausüben kann.
Je länger man in dieser Maschine wirkt, desto kraftvoller wird man selbst. Denn es ist ein lernendes System. Aber es verändert Menschen auch, und das oft nicht zum Guten. Viele nutzen ihre erlangte Macht zum eigenen Vorteil, verlieren sich im Spieltrieb oder Egotrip (wie bei der zurückliegenden OB-Wahl) und bei all den Milliardensummen, die über den Tisch gehen, schnell das Wohl der Stadt aus dem Blick. Die eigene Rolle immer wieder zu reflektieren, eine gute Streit- und Fehlerkultur zu leben, zuzuhören, ergebnisoffen auf Augenhöhe zu diskutieren und verschiedene Perspektiven zu respektieren: Darauf kommt es an. Sich bei all den Kräften, die aus der Maschine auf einen einwirken, selbst treu zu bleiben, sich den inneren Kompass zu erhalten, die eigene Macht verantwortungsvoll auszuüben: Das ist die Kür.
Deshalb PULS! Wir leben diese Verantwortung für die Stadtgesellschaft. Bei uns entscheiden nicht die „Fraktions-Bosse*“, sondern wir alle gemeinsam als Kollektiv und jede*r in eigener fachlicher Verantwortung. Wir wirken damit als Korrektiv in der Rathausmaschine, stehen für eine neue Kultur ein – und sind damit sehr erfolgreich. Denn in den zurückliegenden Jahren sind durch Initiativen von PULS viele wegweisende Beschlüsse gefasst worden, die Stuttgarts Zukunft nachhaltig verändern: von der sozialen Bodenordnung, der ambitionierten Klimaschutz- und Klimaresilienz-Agenda bis hin zur Investitionsoffensive mit 3,4 Mrd. Euro in den ÖPNV, in 30.000 klimaneutrale und leistbare Wohnungen bei der SWSG, in Windparks, Wärmenetze, Wärmepumpen mit unseren Stadtwerken.
Wir haben wegweisende Grundsatz- und Haushaltsbeschlüsse zur Stadttransformation auf den Weg gebracht, wollen die „Echte Fahrradstadt“ verwirklichen, die City vom Autoverkehr befreien, den grauen Asphalt aufbrechen und Stuttgart zur grün-blauen Schwammstadt umgestalten, die Stadtautobahnen bändigen und unseren Wald klimastabil pflegen. Mit dem neuen Bonuscard-Sozialticket und vielen Inklusionsbausteinen sichern wir die Teilhabe für alle Menschen. Wir investieren wie nie zuvor in die Stadt als Arbeitgeberin und packen Zukunftsaufgaben an.
Ohne PULS als gestaltende Kraft im Rathaus würde weiterhin ein grün-schwarzes Bündnis schalten und (ver)walten. Diese verlorenen Jahre liegen glücklicherweise hinter uns – nun steuert die Rathaus-Maschine in die Zukunft. Ratsarbeit ist ein Abenteuer, und ich hoffe, dass dem neuen Gemeinderat viele engagierte „Rätchen“ angehören, die Lust haben und viele gute Ideen mitbringen, um mit PULS die Zukunftsstadt zu gestalten!"
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