302/2022 | Umsetzung des „Wettbewerbs B14“ angehen – Baustelle Bad Cannstatt für eine Aufwertung im Radverkehr nutzen

Intrafraktioneller Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Die FrATKION und PULS

In den kommenden Jahren wird der Hauptsammler des Nesenbachkanals aufwändig saniert. Ab Mitte 2022 startet der Bau von Seitenkanälen für die Übergangszeit der Baustelle. Der Kanal selbst, der sich unter der rechten Fahrspur stadteinwärts befindet, wird von Ende 2024 bis 2027 umgesetzt. In dieser Zeit werden an der Cannstatter Straße weniger Fahrspuren zur Nutzung vorhanden sein.

Im Rahmen des Wettbewerbs zur B14 haben wir beschlossen, dass die Verkehrsfläche auf der Strecke langfristig auf 50% reduziert wird. Das Wettbewerbsergebnis sieht in diesem Abschnitt eine getrennte Rad- und Fußwegeführung, mehr Querungen zwischen Ost und Rosensteinpark, sowie eine Reduktion auf 2 Fahrspuren je Richtung vor. Nach der Baustelle sollte daher der Zielzustand umgesetzt und dieser bereits jetzt beplant werden. Hierfür haben wir im vergangenen Doppelhaushalt über den Verwaltungsentwurf hinaus Mittel und Personal bereitgestellt.

Nun gilt es sicherzustellen, dass heute bereits die Planungen für diese Umgestaltung nach der Baustellenphase angegangen werden und die Umsetzung des Wettbewerbs direkt nach Fertigstellung der Baustelle beginnt. Da die Phase der Baustelle jedoch noch 5 Jahre fortdauern wird, können wir die aktuelle Situation des gemischten Geh- und Radverkehrs im Schlossgarten jetzt nicht so weiterlaufen lassen. Der Radverkehr nimmt jedes Jahr deutlich zu. Unweigerlich kommt es am Grillplatz und am Spielplatz immer wieder zu gefährlichen Situationen. Zu Fußgehende fühlen sich zunehmend verunsichert. Alternativen für Radfahrende gibt es allerdings noch keine. Das darf so nicht bleiben: Rad- und Fußverkehr dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Wir schlagen daher vor, dass für die Übergangszeit der Baustelle auf der Parkseite rechts neben der rechten Fahrspur ein 2-Richtungsradweg geprüft wird. Eine Ausschleifung aus dem Park aus einem Tor an der Lärmschutzwand wäre hier einfach möglich. Denkbar wäre auch eine leichte Brückenkonstruktion, um die Kreuzung Wolframstraße zu queren und an der Fußgängerbrücke am Neckartor wieder in den Park einzuschleifen. Konstruktionen der Art sind ja im Schlosspark bereits seitens der DB übergangsweise umgesetzt und wurden auch kürzlich vom Land in Form eines Holzradwegs vorgeschlagen. Alternativ zur Radwegeführung an der Cannstatter Straße könnte auch eine verbesserte Wegeführung entlang der Neckarstraße für die kurzfristige Umsetzung geprüft werden.

Wir beantragen daher:

1. Der Antrag wird im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik im Herbst 2022 behandelt, hierbei wird folgender Antrag abgestimmt:

„Die Verwaltung bereitet die Planung für die bauliche Umsetzung gemäß dem Wettbewerbsergebnis B14 nach der Baustelle vor und bringt die Vorplanung rechtzeitig in die Gremien, sodass nach Fertigstellung der Baustelle die neue Gestaltung gemäß des Zielbeschlusses umgesetzt werden kann.“

2. Die Verwaltung prüft, ob die bauliche Umsetzbarkeit eines Radwegs entlang der Cannstatter Straße interimsweise möglich ist.